Im Handy, im Auto, im OP, überall kommt Mikrosystemtechnik zum Einsatz. Der Frauenanteil ist - wie in allen technischen Berufen - gering. Warum, das erklären Christine Neuy und Franziska Brantner.
Christine Neuy, 56, ist promovierte Chemikerin und seit 2016 Geschäftsführerin des Fachverbands Microtec Südwest mit Sitz in Freiburg. Um mehr Frauen für technische Berufe zu begeistern sei es wichtig, die eigene Erfahrung einzubringen. Crashtests bei Autos sind auf Männer ausgerichtet, Frauen haben deshalb bei Unfällen schwerere Verletzungen. Bei Medikamenten ist die Dosierung auf Männer angepasst. Außerdem suchen Mädchen stärker nach dem Sinn. Ihnen geht es nicht nur um die Technik an sich.
Zur Förderung der Sichtbarkeit von Frauen in technischen Berufen hat sich Franziska Brantner als parlamentarische Staatssekretärin vorgenommen, mehr Unternehmerinnen zu zeigen. Bei Veranstaltungen, Reisen oder Projekten versucht sie Frauen nach vorne zu stellen. Frauen sollen auch bei Förderprogrammen besser berücksichtigt werden. Insbesondere bei der Start-up-Förderung setzt sich Brantner für die Stärkung von Frauen und Diversität ein. Eine Gründungsförderung zum Beispiel war bislang nicht gut kombinierbar mit Elternzeit. Das geht jetzt einfacher. Dabei überarbeitet die parlamentarische Staatssekretärin in ihrem Ministerium auch, welche Kriterien für eine Förderung gelten: Muss es bei einem Start-up der schnelle und hohe Gewinn sein? Oder fördern wir gezielter, was auf Dauer unserer Gesellschaft hilft?
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