Ich bin im deutsch-französischen Grenzgebiet aufgewachsen, war viele Jahre Europaabgeordnete und europapolitische Sprecherin unserer Bundestagsfraktion – ich war schon immer eine glühende Europäerin! Für mich ist der 9. Mai also jedes Jahr aufs Neue sehr besonders. Letztens hat mich jemand gefragt, was den Europatag dieses Jahr eigentlich so besonders macht. Gute Frage!
Wir haben schon viele Europatage gefeiert, an denen wir immer gesagt haben, wir danken für den Frieden. Aber für viele war der Frieden Normalität und nichts Besonderes. Der Überfall Russlands auf die Ukraine hat gezeigt, dass Frieden eben nicht gottgegeben ist. Am heutigen Europatag sollten wir uns also vor Augen führen, was für eine fantastische Errungenschaft die EU ist. Sie ermöglicht uns, unsere Differenzen friedlich zu lösen. Wir sollten uns daran erinnern, dass Wirtschaftskriege auf unserem Kontinent oft blutig geworden sind und häufig auch von Konflikten um Energie und Rohstoffe befeuert werden. Das muss uns eine Mahnung sein, kann uns aber auch stolz machen. Denn in Energiefragen ist die EU zusammengerückt, statt sich spalten zu lassen, das hat das letzte Jahr nochmal eindrücklich gezeigt.
Außerdem feiern wir heute 30 Jahre EU-Binnenmarkt. Ihm haben wir es zu verdanken, dass die EU neben China und den Vereinigten Staaten einer der drei größten globalen Akteure im internationalen Handel ist. In Deutschland hängt jeder vierte Arbeitsplatz vom Export ab. Mehr als die Hälfte der deutschen Exporte geht in andere EU-Länder. Der Europäische Binnenmarkt sichert der deutschen Wirtschaft also Absatzmärkte und Arbeitsplätze und damit den Wohlstand unseres Landes.
Heute Abend darf ich mit ganz vielen anderen überzeugten Europäer*innen unsere Erfolge auf dem #EuroJam2023 feiern. Hier ab 18 Uhr auch live im Stream zu verfolgen: https://euro-jam.eu/
📸 Florian Freundt